top of page

Wölfe und Menschen: Früher waren wir Freunde

Autorenbild: VolkerVolker


Die Spuren, die Wissenschaftler in Südfrankreich gefunden haben, deuten darauf hin, dass selbst damals, inmitten einer unbarmherzigen Welt, schon zarte Bande zwischen Mensch und Tier geknüpft wurden.(Foto erstellt mit Grok)
Die Spuren, die Wissenschaftler in Südfrankreich gefunden haben, deuten darauf hin, dass selbst damals, inmitten einer unbarmherzigen Welt, schon zarte Bande zwischen Mensch und Tier geknüpft wurden.(Foto erstellt mit Grok)

In einer Höhle, die für ihre beeindruckenden Eiszeit-Kunstwerke bekannt ist, haben Archäologen in Caunet Pont Arcave (Südfrankreich) eine Entdeckung gemacht, die wie ein Fenster in die ferne Vergangenheit wirkt. Im uralten Schlamm, der vor etwa 26000 Jahren seine Form annahm, fanden sie die Fußspuren eines Kindes, das vermutlich zwischen 8 und 10 Jahre alt war. Direkt daneben entdeckten sie etwas ebenso Faszinierendes: Pfotenabdrücke, die von einem Tier stammen könnten, das Experten entweder als großer Hund oder als Wolf einstufen. Diese Spuren sind nicht nur ein erstaunlicher Fund – sie könnten der älteste Beweis dafür sein, dass Menschen und Hunde schon damals eine Verbindung hatten.


Die Höhle gibt uns einen seltenen Einblick in das Leben der Menschen der oberen Altsteinzeit, einer Zeit, die von Härte und Überlebenskampf geprägt war. Doch diese Abdrücke erzählen eine andere Geschichte: Sie deuten darauf hin, dass selbst damals, inmitten einer unbarmherzigen Welt, schon zarte Bande zwischen Mensch und Tier geknüpft wurden. Besonders die mögliche Rolle des Wolfs fasziniert hier. Wölfe, die als geschickte Jäger und soziale Tiere bekannt sind, könnten früh eine Beziehung zu den Menschen aufgebaut haben. Vielleicht begannen diese Kontakte mit einer stillen Koexistenz: Menschen und Wölfe, die dieselben Beutetiere verfolgten, könnten sich zunächst aus der Ferne beobachtet und toleriert haben.




Einige Forscher spekulieren sogar, dass Frauen eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung gespielt haben könnten. (Foto erstellt mit Grok)
Einige Forscher spekulieren sogar, dass Frauen eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung gespielt haben könnten. (Foto erstellt mit Grok)

Mit der Zeit könnte aus dieser Nähe eine Art gegenseitiges Vertrauen entstanden sein – etwa, wenn Menschen den Wölfen Reste ihrer Jagdbeute überließen und die Tiere im Gegenzug in der Nähe der menschlichen Lager blieben, um Schutz vor anderen Raubtieren zu suchen. Einige Forscher spekulieren sogar, dass Frauen eine Schlüsselrolle in dieser Entwicklung gespielt haben könnten. Es ist denkbar, dass sie verwaiste Wolfsjunge, die sie bei der Jagd oder in der Wildnis fanden, mitbrachten und zusammen mit ihren eigenen Kindern aufzogen. Diese fürsorgliche Geste könnte den Grundstein für eine engere Bindung gelegt haben, bei der die Tiere allmählich Teil des menschlichen Lebens wurden.


War das Tier an der Seite des Kindes ein früh domestizierter Hund oder vielleicht ein Wolf, der in friedlicher Nähe verweilte? Diese Frage bleibt offen, doch die bloße Tatsache, dass ihre Spuren Seite an Seite erhalten geblieben sind, spricht für eine besondere Beziehung. Manche Wissenschaftler vermuten, dass die Bindung zwischen Mensch und Wolf schon lange vor der eigentlichen Domestizierung begann, möglicherweise durch solche alltäglichen Begegnungen – oder eben durch die Aufzucht junger Wölfe in menschlicher Obhut.



Forscher meinen, dass die Bindung zwischen Mensch und Wolf schon lange vor der eigentlichen Domestizierung begann, möglicherweise durch alltäglichen Begegnungen – oder eben durch die Aufzucht junger Wölfe in menschlicher Obhut. (Foto erstellt mit Grok)
Forscher meinen, dass die Bindung zwischen Mensch und Wolf schon lange vor der eigentlichen Domestizierung begann, möglicherweise durch alltäglichen Begegnungen – oder eben durch die Aufzucht junger Wölfe in menschlicher Obhut. (Foto erstellt mit Grok)

Wölfe, die weniger scheu waren und die Nähe des Menschen suchten, könnten so allmählich zu Begleitern geworden sein – ein Prozess, der sich über Generationen hinweg entwickelte. Sollte es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Hund handeln, würde das unsere Vorstellungen von der Geschichte der Hundedomestizierung auf den Kopf stellen und sie um Jahrtausende zurückverlegen. Es könnte bedeuten, dass frühe Menschen sich schon lange vor den ersten schriftlichen Aufzeichnungen auf diese Tiere stützten – sei es für Gesellschaft, Schutz oder Hilfe bei der Jagd. Die ausdrucksstarken Fußspuren zeugen von einem Band, das über die Jahrtausende hinweg wachsen und die menschliche Zivilisation nachhaltig prägen sollte.

 
 
 

Comments


bottom of page